Trashfilme – Definition, Geschichte und Kultfilme
Trashfilme zeichnen sich durch geringe Produktionsbudgets, ungewöhnliche Ideen und oft unfreiwillige Komik aus. Was früher als schlechte Unterhaltung galt, hat sich mittlerweile zu einem Kult-Genre entwickelt. Diese Seite gibt einen Überblick über die Ursprünge, Merkmale und bekanntesten Vertreter.
Was ist ein Trashfilm?
Ein Trashfilm ist ein Film, der bewusst oder unbewusst mit filmischen Konventionen bricht. Typisch sind schräge Drehbücher, überzeichnete Darstellungen und auffällige Schwächen in Schnitt, Ton oder Effekten. Obwohl Trashfilme oft als „schlecht“ bezeichnet werden, besitzen sie eine treue Fangemeinde, die gerade diese Eigenheiten schätzt. Nicht jeder B-Movie ist ein Trashfilm – entscheidend ist die Wirkung, nicht das Budget allein.
Geschichtlicher Hintergrund
In den 1970er und 1980er Jahren entstanden viele Trashfilme als direkte Reaktion auf das etablierte Hollywood-Kino. In dieser Zeit wurden Produktionen von Roger Corman, der für seine schnellen Drehs und niedrigen Budgets bekannt war, ebenso populär wie Filme des US-amerikanischen Studios Troma Entertainment. Letzteres erlangte mit Produktionen wie „The Toxic Avenger“ internationale Bekanntheit. Gleichzeitig trugen Videotheken maßgeblich zur Verbreitung bei, da dort auch weniger bekannte Filme eine Plattform fanden.
Beispiele bekannter Trashfilme
Science-Fiction
- Lifeforce (1985)
- Mutant – Das Grauen im All (1982)
- Forbidden World (1982)
Horror
- Basket Case (1982)
- Manos: The Hands of Fate (1966)
- The Brain (1988)
Action und sonstige Genres
- Street Fighter – Die entscheidende Schlacht (1994)
- Atomic Eden (2015)
- Surf Nazis Must Die (1987)
Subgenres und Merkmale
Trashfilme sind nicht auf ein Genre beschränkt. Besonders häufig finden sich jedoch Ausprägungen in folgenden Bereichen:
- Horror: Kreaturenfilme, Pseudo-Splatter, übertriebene Gewalt
- Science-Fiction: simple Effekte, künstliche Monster, Raumschiffe aus Pappe
- Erotik: klischeehafte Handlung, explizite Darstellung, bewusstes Überzeichnen
- Action: unrealistische Stunts, stereotype Bösewichte, einseitige Dialoge
Warum Trashfilme heute Kult sind
Trashfilme bieten eine Alternative zum durchgestylten Mainstream-Kino. Sie überraschen mit Ideen, die man so nicht erwarten würde, und bieten Raum für Interpretation, Ironie und Kritik. Die Mischung aus Unvollkommenheit und kreativer Freiheit macht viele dieser Filme heute besonders reizvoll. Sie sind mehr als Unterhaltung – sie sind ein Statement.
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