Lifeforce (1985) – Sci-Fi, Horror und Energie-Vampire
Der Film Lifeforce aus dem Jahr 1985 zählt zu den ungewöhnlichsten Produktionen der 1980er-Jahre. Regisseur Tobe Hooper, bekannt durch Filme wie „The Texas Chainsaw Massacre“ und „Poltergeist“, verfilmte hier die Romanvorlage „The Space Vampires“ von Colin Wilson. Das Ergebnis ist eine atmosphärische Mischung aus Science-Fiction, Horror und Weltuntergangsszenario – getragen von eindrucksvollen Effekten und einer eigenwilligen Erzählweise.
Handlung
Ein britisches Raumschiff entdeckt im Schweif des Halleyschen Kometen ein fremdes Raumschiff mit mehreren gläsernen Kapseln. In ihnen liegen menschenähnliche Wesen. Nach der Rückkehr zur Erde beginnt eine Reihe rätselhafter Vorfälle. Die Wesen entpuppen sich als außerirdische Lebensformen, die nicht Blut, sondern Lebensenergie entziehen – eine Art energetischer Vampirismus. Während London im Chaos versinkt, kämpfen Wissenschaftler und Militär gegen die Ausbreitung dieser unbekannten Bedrohung.
Produktionshintergrund
Basierend auf dem Roman „The Space Vampires“ von Colin Wilson inszenierte Tobe Hooper („The Texas Chainsaw Massacre“, „Poltergeist“) mit Lifeforce einen visuell ambitionierten Genremix aus Science-Fiction, Horror und Action. Besonders hervorzuheben sind die aufwendigen Spezialeffekte, darunter animatronische Kreaturen, die in den Szenen mit den entleerten Körpern der Opfer für eindrucksvolle Bilder sorgen.
Die Handlung spielt größtenteils in London: Eine Raumexpedition entdeckt im Orbit ein außerirdisches Raumschiff mit menschenähnlichen Wesen in gläsernen Kapseln. Zurück auf der Erde beginnt eine Reihe mysteriöser Ereignisse, als sich herausstellt, dass es sich um Lebensenergie-vampirische Wesen handelt, die eine Epidemie auslösen. Das Drehbuch stammt von Dan O’Bannon („Alien“), produziert wurde der Film von den CANNON Studios unter der Leitung von Menahem Golan und Yoram Globus.
Im Mittelpunkt steht eine weibliche außerirdische Figur, die durch ihre Präsenz und Darstellung im Film eine zentrale Rolle einnimmt. „Lifeforce“ kombiniert klassische Horror-Elemente mit Endzeitstimmung und britischem Katastrophenkino – ein Film, der bis heute polarisiert, aber in Genre-Kreisen als Kultwerk gilt.
Besetzung und Stil
- Matilda May spielt die außerirdische Vampirin – eine Rolle, die durch ihre wortlose, körperliche Präsenz getragen wird.
- Patrick Stewart hat eine kleine, aber bemerkenswerte Nebenrolle – lange vor seiner Zeit als Captain Picard.
- Der Film kombiniert Body-Horror, erotische Spannung und klassisches Weltuntergangskino zu einem eigenen visuellen Stil.
Rezeption
„Lifeforce“ wurde bei Veröffentlichung kontrovers aufgenommen. Die Kritiken reichten von Faszination bis Ratlosigkeit. Während einige die ambitionierte Mischung und die visuelle Opulenz lobten, kritisierten andere den Film für seine überladene Erzählstruktur und stilistische Uneinheitlichkeit. Über die Jahre entwickelte sich jedoch ein stetig wachsender Kultstatus – insbesondere in Kreisen, die sich für das Grenzgebiet zwischen Mainstream und Trashkino interessieren.
Trivia
- Der Film hatte ein damals ungewöhnlich hohes Budget für eine Cannon-Produktion.
- Die Romanvorlage unterschied sich deutlich in Ton und Handlung vom Film.
- Die Darstellung der Vampirin durch Matilda May ist nahezu vollständig ohne Dialog.
- Der Soundtrack stammt von Henry Mancini – eher bekannt für leichtere Werke wie „Der rosarote Panther“.
Fazit
„Lifeforce“ ist kein klassischer Horrorfilm und kein typischer Science-Fiction-Streifen – sondern ein stilistisch eigenwilliges Werk, das durch seine Mischung und seine visuelle Handschrift besticht. Für Liebhaber ungewöhnlicher 80er-Jahre-Kinoproduktionen, Body-Horror und atmosphärischer Dystopien ist dieser Film eine sehenswerte Entdeckung.
Weitere Beiträge
Spezialeffekte & Produktion
Die Effekte stammen von John Dykstra (Star Wars) und basieren auf aufwendigen Modellen und Retro-Projektionen. Die filmische Ausstattung erinnert an ein modernes Hammer-Horror-Epos :contentReference[oaicite:21]{index=21}.
Box Office & Rezeption
Mit einem Budget von ca. 25 Millionen US-Dollar erzielte Lifeforce nur rund 11,6 Millionen in den USA – ein kommerzieller Flop :contentReference[oaicite:22]{index=22}. Die Kritiken waren durchwachsen, beschreiben den Film als „seltsam und inkohärent“ :contentReference[oaicite:23]{index=23}, doch über die Jahre wuchs sein Kultstatus.
Kultstatus & Zitate
Im Netz gewinnt der Film Anhänger für seine einzigartige Mischung aus Horror, Sci-Fi und surrealem Stil. Ein Reddit-Nutzer meinte: „It’s fun, don’t over think it.“ :contentReference[oaicite:24]{index=24}
Versionen des Films
Es gibt zwei zentrale Versionen: Die 101-Minuten-US-Kinofassung und den 116-Minuten-„International Cut“. Letzterer enthält mehr Szenen auf der Churchill im Weltraum :contentReference[oaicite:25]{index=25}.